Briefmarken Deutsches Reich
Im Zuge der Gründung des Deutsches Reiches im Jahr 1871 erfolgte die Umbenennung der Norddeutschen Post in Deutsche Reichspost. Die Reichspost war zunächst zuständig für das Gebiet des Norddeutschen Postbezirkes und Elsass-Lothringen. Bereits 1872 kam Baden dazu. Bayern und Württemberg behielten ihr Postregal und das Recht auf Herausgaben eigener Marken bis 1902 bzw. 1920. Die ersten Briefmarken des Deutschen Reiches, die so genannten Brustschildmarken, erschienen am 1. Januar 1872. Gültige Währung war im Norden der Taler und im Süden der Gulden, so dass die Währungsbezeichnung bei den Brustschildmarken auf Groschen und Kreuzer lautete. Das änderte sich bereits am 1. Januar 1875 mit Einführung der Mark im gesamten Reichspostgebiet. Mit der Ausgabe von Briefmarken in Mark und Pfennig erschien 1900 auch der Höchstwert zu 5 Mark. Die im Katalog unter Nummer 66 geführte "5 Mark Reichspost" hat bei vielen Philatelisten auch heute noch eine wichtigen Stellenwert und sollte in keiner Sammlung fehlen. Im Zuge der revolutionären Ereignisse 1918/19 und dem Ende des Kaiserreiches begann 1919 eine Hyperinflation, die erst im November 1923 ihr Ende fand. Die rasante Geldentwertung spiegelt sich philatelistisch in der Ausgabe von Briefmarken mit einem Nennwert von bis zu mehreren Milliarden Mark wieder. Ein einfacher Fernbrief kostete 1923 beispielsweise 80 Milliarden Mark. Überhaupt stellen die Inflationsausgaben ein spannendes Sammelgebiet dar. Neben unzähligen Frankaturmöglichkeiten sind auch die so genannte Lokalausgaben, wobei in Ermangelung von regulären Briefmarken Städte eigene Gebührenzettel zur Frankatur herausgaben, sehr interessant. Mit dem Ende der Inflation in Deutschland erschienen am 1. Dezember 1923 die ersten Freimarken in neuer Währung, der Rentenmark. Diese wurde später durch die Reichsmark abgelöst. Auch die erste deutsche Block-Ausgabe fiel in die Zeit der Weimarer Republik. Es handelt sich um den IPOSTA-Block von 1930. Er ist heute sowohl postfrisch wie auch gestempelt gesucht. Bei Sammlern ebenfalls sehr begehrt, besonders auf echt beförderten Briefen und Karten, sind die Zeppelinmarken zu 1, 2 und 4 Reichsmark. Diese wurden später mit den Aufdrucken "Südamerikafahrt", "Polarfahrt" und "Chicagofahrt" versehen. Nach der Machtergreifung Hitlers wurde bereits am 28. Februar 1933 das Post-, Telegraphen- und Fernmeldegeheimnis aufgehoben. Zur Reichspostverwaltung kamen u.a. das Sudetenland und die ehemals Freie Stadt Danzig hinzu. Ab 1939 spielte die Deutsche Feldpost eine immer wichtigere Rolle bei der Postbeförderung zwischen Front und Heimat. 1943 wurden Sammlerausweise zum Bezug der Sondermarken eingeführt. Die letzte reguläre Briefmarken-Ausgabe ("Volkssturm") der Deutschen Reichspost erfolgte im Februar 1945.
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